Von Löwen, Hochzeiten und Tausendfüßlern

Oberbürgermeister Zinell liest afrikanische Märchen in der Schramberger Mediathek

Schramberg. Zum sechsten Mal in Folge fand am 13. No-vember der bundesweite Vor-lesetag statt. In ganz Deutschland engagierten sich dabei über 9000 Vorleser, darunter viele Prominente aus Politik, Kultur, Medien und Sport, wie Helmut Rau, Stefan Mappus oder Marietta Slomka. Schramberg stand mit seinem Vorleser, Ober-bürgermeister Herbert O. Zinell, den anderen Städten in nichts nach.
»Ich finde es schön, dass so viele Zuhörer trotz der langen Einkaufsnacht in die Media-thek gekommen sind«, freute sich Martina Preißner, stell-vertretende Leiterin der Mediathek. Über 45 Besucher waren gekommen, um sich
die Lesung anzuhören.
Bevor es los ging, stellte Hansjörg Langendorf aus der Lenkungsgruppe »Schramberger helfen Afrika« das Projekt vor, dem die Spenden zufließen sollen. Ein Teil der Spenden kommt einem Kind zu Gute, dem mit dem Geld eine dringend notwendige Operation ermöglicht wird. Der andere Teil der Spenden geht an Ver-eine, die ein nachhaltiges Projekt in Afrika unterstützen.
Danach entführte Oberbürgermeister Zinell das Publikum in die zauberhafte Welt afrikanischer Märchen und Mythen. So teilte der Löwe unter den Tieren Geschenke aus: Hörner, Anzüge und lange Ohren. Dabei waren man-
che der Tiere gierig. So brach sich das Nashorn eins seiner Hörner ab, als es nach weiteren Hörnern verlangte. Seither hat es ein kurzes und ein langes Hörn auf seiner Schnauze. Eine andere Geschichte handelte von einer Frau, die auf sieben Hochzeiten tanzen musste, um ihren in eine sie-benköpfige Schlange verwandelten Ehemann zurückzuverwandeln.
Und auch die Frage, warum der Tausendfüßler so viele Beine hat, wurde geklärt: alle Tiere hatten vom Tausend-füßler schon Füße, die er selbst hergestellt hat, gekauft. Des-wegen hat er den Rest einfach selbst behalten.
»Ich würde vorschlagen, Ihnen ein Zeugnis mit der Note 1 mit Sternchen zu erteilen«, sagte Preißner zum Ab-schluss. Alle Anwesenden waren der gleichen Meinung: der Schramberger Vorleser versetzte sich perfekt in die verschiedenen Rollen, sprach stark und mächtig wie ein Löwe, zischend wie eine Schlange oder in ruhigem Ton. »Mär-chen habe ich schon seit langem nicht mehr gelesen. Es hat mir aber sehr viel Spaß ge-macht, mich wieder damit zu beschäftigen«, erklärte Oberbürger-meister Zinell. Unter-malt wurde die Lesung von »Confetti - Chor & More« der Chorge-meinschaft »Frohsinn Schramberg«, die drei afrika-
nische Lieder sangen.
Einen gelungenen Hintergrund bildeten Ausstellungsstücke aus dem Stadtmuseum Schramberg. Gezeigt wurden ausgewählte Arbeiten von Schülern der Wittum-Schule in Schramberg-Sulgen.

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