Tausend Sterne musikalisch angezündet
Chorgemeinschaft Frohsinn wartet in voll besetzter evangelischer Stadkirche mit besinnlichen und fröhlichen Weisen zur Weihancht auf
Die Chöre des Frohsinn, unterstützt von einigen Gastsängern, boten beim Auftritt Tausend Sterne in der evangelischen Stadtkirche eine beeindruckende musikalische Aufführung.
Von Antonie Anton
Schramberg. Als Besuchermagnet hat sich das nunmehr schon traditionelle vorweihnachtliche Chorkonzert »Tausend Sterne« der Chorgemeinschaft Frohsinn in der Evangelischen Stadtkirche erneut präsentiert.
Nicht nur das Schiff der Kirche. sondern auch die Galerien waren dicht besetzt. Unter Leitung der neuen jungen Dirigentin Claudia Habermann und an Orgel und E-Piano begleitet von der ebenfalls jungen neuen Kantorin der Evangelischen Kantorei, Judith Kilsbach, offerierten der Frauenchor, der Männerchor und der Confetti Chor & More sowie der Gesamtchor der Chorgemeinschaft Frohsinn besinnliche und fröhliche Weisen zur Weihnacht, wobei auch die Zuhörer bei drei Chören zum Mitsingen eingeladen wurden.
Mit ruhigen Klängen holte die Organistin die Besucher aus der Vorweihnachtshektik ab. Pfarrer Michael Jonas verband seine Begrüßung mit dem Wunsch, dass das Konzert nicht nur ein oberflächliches Einstimmen, sondern auch ein Bewusstmachen für das Geheimnis der Heiligen Nacht bedeute. Mit der alpenländischen Volksweise »Still, still, still« und dem französisch gesungenen Lied »Entre le boeuf et l’ane gris« , einfühlsam geleitet von Claudia Habermann, eröffnete der Frauenchor das weihnachtliche Singen a cappella sehr zart und behutsam.
Schwingend im Wiegerhythmus erklang das Lied »Nun singet und seid froh«. Der Männerchor, verstärkt durch einige Gastsänger, ließ das dynamisch vorgetragene »Sanctus« von Franz Schubert zu einem starken inneren Erlebnis werden. Die sonoren Stimmen erfüllten den ganzen Kirchenraum. Kraftvoll und lebendig ließen die Männer den A Cappella-Chor »Horch, wie hell die Glocken klingen« von Manfred Bühler erklingen.
Wie jedes Jahr offerierten sie als Zugabe den beliebten Chor »Millionen Sterne«, bei dem sie einen schönen Kontrast zwischen unbändiger Freude und beseelter Introvertiertheit setzten.
Nach einem Orgelzwischenspiel zum Choral »Macht hoch die Tür« folgte in einem wohlintonierten vierstimmigen Satz von J.D. Falk das sizilianische Lied »O du fröhliche«.
Freudig erwartet wurde die obligatorische Weihnachtsgeschichte von Renate Links. Diesmal hatte die belesene Sängerin mit der Geschichte vom geizigen, griesgrämigen Hirten die Wandlung eines Menschenhassers zum barmherzigen Menschenfreund ausgewählt. Weihnachten international erlebten die Zuhörer beim Auftritt des Confetti Chors & More. Nicht nur die farbenfrohen Schals der Sängerinnen brachten neue Farben ins musikalische Kolorit, sondern auch der Wechsel von der deutschen Sprache in die englische.
Das Wiegenlied aus dem Straßburger Gesangbuch strahlte eine immense Süße und Innigkeit aus. Am E-Piano begleitet von Judith Kilsbach, erklang mit Tonsilben-Background der bekannte Chor »Last Christmas« von George Michael. Das Solo der Männer, die zwischen Sopran und Alt platziert waren, kam so besonders gut zur Geltung. Mit voluminösem Sound und vollen Harmonien, gekrönt vom herrlichen Solo von Annette Kasenbacher, folgte der mitreißende Song »December again« in einem Satz von Lorenz Maierhofer.
Nach der Orgelimprovisation zum Gospel »Go teil it to the mountains« schuf die Regie einen Wechsel, indem sich die Sängerinnen und Sänger bei »Evening Rise« von C. Bollmann an den Seiten und vor den Kirchenbänken aufstellten und die Stimmen sich erst vermehrten, um schließlich wieder zur Einstimmigkeit zurückzukehren.
Alle Chöre ließen mit den Zuhörern die Stimmen erschallen bei der Schramberger Fassung des Liedes »Ihr Kinderlein kommet« und zwei anderen Volksweisen. Sehr intensiv gestaltete der gemischte Chor Confetti & More den Song »Oh, holy night« von Adolf Adam, der in seiner Ausdruckskraft fast einem Opernchor glich. Die Soli übernahmen sicher und souverän Annette Kasenbacher und Carola King.
Zum Abschluss des überaus beeindruckenden Konzerts bedankte sich der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Thomas Brugger, nach dem grandiosen Applaus bei Publikum und Ausführenden. Auch Inge Koz mit ihrem Team, die für die tausend Sterne und Lichter an den Treppen gesorgt hatten, vergaß er nicht. Die Chorgemeinschaft sei froh und glücklich, dass sie mit Claudia Habermann eine neue Chorleiterin habe gewinnen können, die ihre Aufgabe hervorragend meistere. Auch der Zuwachs in den Stimmen sei ihr Verdienst.
Mit dem Dank an die Gastsänger verband Brugger den Wunsch, dass aus manchem Gastsänger ein Dauersänger würde.