"Singen macht Spaß, hält fit und jung"
Interview beim Schwarzwälder Boten
Habermann, die Vorgänger Marcel Dreiling abgelöst hatte, fühlt sich sehr wohl in der Chorgemeinschaft und "auch wir sind zu 150 Prozent zufrieden", so die Schriftführerin Anja Schroth. Nachdem die Mitgliederzahlen im "Confetti Chor and more", kurz CCM, unter dem ehemaligen Dirigenten stark gesunken waren, konnte sich der Chor wieder erholen und in jeder Stimme über neue Sänger freuen. Mittlerweile habe er sich immer mehr als Hauptchor herausgebildet, so der Vorsitzende Thomas Brugger.
Beim traditionellen Männer- und auch Frauenchor sei es aufgrund des relativ hohen Altersdurchschnitts von circa 70 Jahren unklar, wie es weitergehe. Jedoch meinte Brugger, dass man versuche, die Chöre so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Deshalb wurden nun Probierproben eingeführt. Jeweils vor größeren Projekten oder Events werden extra Proben angelegt, mit denen interessierte Sänger unverbindlich in die Chorgemeinschaft einsteigen können. Wenn sie wollen nur für dieses Projekt oder später auch in den regelmäßigen Probenrhythmus. "Bisher hatten wir damit noch keinen allzu großen Erfolg, aber wir werden damit weitermachen und somit die Chancen neue Sänger zu finden erhöhen", so Brugger. Zudem probt der gemischte Chor wieder regelmäßig im vierzehntägigen Wechsel mit dem Frauenchor direkt nach der Probe des Männerchores.
Die Gründung eines neuen Jugendchores sei zurzeit nicht relevant, da es keine ausreichende Basis dafür gebe. Nachdem der alte Jugendchor "Melody Masters", kurz M&M’s, im Dezember 2012 aufgelöst wurde, hatte man gemeinsam mit der Musikschule die Kooperation "Musizieren in Schramberg" ins Leben gerufen, um Jugendliche für die Musik und auch den Gesang zu begeistern und dadurch wieder eine breitere Basis zu schaffen. "Vielleicht gibt es dann irgendwann wieder einen Jugendchor", hofft Brugger. Erstmals soll es jedoch nur zeitlich begrenzte Projekte für Jugendliche geben, in denen gemeinsam musiziert wird.
Viel Wert legt Brugger auf die Eigenwerbung des Chores. "Wenn wir nach einem gelungenen Auftritt persönlich auf unsere Zuhörer zugehen und ihnen von unserer Chorgemeinschaft erzählen, dann haben wir die besten Chancen sie für uns zu interessieren." Denn auch neben Proben und Auftritten unternehmen die Sänger viel gemeinsam. Die traditionelle Maiwanderung, ein Kinobrunch oder ähnliches dienen dazu, sich besser kennen zu lernen.
Denn eine gute Gemeinschaft sei sehr wichtig, heiße es ja nicht umsonst Chorgemeinschaft. Deshalb wurden nun Stimmsprecher eingeführt, an die sich die Sänger mit ihren Anliegen wenden können ohne direkt zum Vorstand gehen zu müssen. "Nicht nur die Außenerscheinung ist maßgebend, auch die Innenerscheinung ist ein entscheidender Faktor", meint Brugger. So sei der Chor für die meisten Sänger ein Hobby, das sie nach ihrer Arbeit noch gerne ausführen und an dem sie Spaß haben. Und das sei sehr bedeutsam, denn Singen mache nicht nur Spaß, sondern halte auch fit und jung.
Seinen nächsten Auftritt hat der CCM gemeinsam mit dem Chor "Just singing" des MGV Tennenbronn am Samstag, 18. Juni, beim Tennenbronner Dorffest. Am 3. Juli veranstaltet die Chorgemeinschaft ihr Chorkonzert "Gipfeltreffen der Töne" in der Aula des Gymnasiums. Neben den verschiedenen Chören der Chorgemeinschaft werden auch Johannes Romer mit seiner Band und die Sängerin Steffi Glunk zu hören sein. Gemeinsam mit den Chören der Kirchengemeinde St. Maria-Hl. Geist wird der Frohsinn am Turmfest zum Jubiläum des St. Maria Kirchturms mitwirken. Beendet wird das Jahr mit dem traditionellen Adventskonzert "1000 Sterne" am 18. Dezember in der evangelischen Stadtkirche. Dafür wird es am 16. Oktober eine Probierprobe für den Männerchor und am 22. Oktober eine separate Probe für den Frauenchor geben, jeweils mit geselliger Pause. Auch auf dem Weihnachtsmarkt werden sie mit bekannten Adventsliedern zu hören sein.
Für das nächste Jahr hatte der Vorstand die Idee, in Schramberg ein überregionales Chorduell zu veranstalten. Die teilnehmenden Chöre würden zwei Stücke inklusive Choreografie einüben und dann gegeneinander antreten. Eine Schramberger Jury aus Personen mit musikalischem Verständnis würde sie dann bewerten. Solch ein Chorduell könnte eventuell auch im Park der Zeiten statt finden, schlug Brugger vor. Momentan handele es sich aber erstmals nur um eine Idee.
Claudia Habermann ist seit September 2013 Dirigentin der Chorgemeinschaft Frohsinn. Die gebürtige Brasilianerin verließ vor sieben Jahren ihre Heimat lebt heute in Schramberg. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten stellt sie sich verschiedenen Fragen.
Was machen Sie neben der Leitung der Chorgemeinschaft beruflich?
Ich bin als Sopransolistin international unterwegs. Zudem bin ich an der Musikhochschule in Trossingen angestellt. Außerdem leite ich den Kirchenchor in Locherhof und unterrichte den Mädchenchor Rottweil in Stimmbildung.
Wie haben Sie sich mittlerweile in Schramberg und als Leiterin des Frohsinns eingelebt?
Mittlerweile habe ich mich ganz gut eingelebt, auch wenn es anfangs sehr schwer war. Da ich zu der Zeit als Thomas Brugger angerufen hat, gerade einen Chor in Villingen geleitet habe und zudem auch als Solistin international unterwegs bin, haben wir uns dazu entschlossen unsere Zusammenarbeit drei Monate lang auszuprobieren. Ich bin sehr zufrieden mit dem Chor und freue mich, dass ich mit diesen Sängern arbeiten darf.
Weshalb sind Sie von Brasilien nach Deutschland gekommen?
Ich habe schon als Kind in einem Kirchenchor in meiner Heimatstadt gesungen und mich später zu einem Studium in dieser Richtung entschieden. Nachdem ich mein Studium in Brasilien abgeschlossen hatte, bin ich vor sieben Jahren nach Trossingen gezogen, um dort an der Musikhochschule meinen Master zu machen. Dort bin ich immer noch als Lehrerin angestellt.