Frohsinn steht ihnen ins Gesicht gemahlt
Mitglieder feiern kurzweilig-kreative Vereinsfasnet im Bären
Schramberg (Is). Seinem Namen alle Ehre machte der »Frohsinn« am Freitag Abend mit seiner Vereinsfasnet. Der unbremsbare »Luschtfaktor« stand vielen Mitgliedern und ihren Begleitern , wenn oft eher gemalt , ins Gesicht geschrieben.
An die 80 Mitglieder waren erschienen, um mit DJ Igelino, DJ Chimmy und der Moderatorin Franziska Glatthaar durch das abendfüllende Programm zu närreln. Zum ersten Mal trafen sich die Stimmakrobaten des »Frohsinns« in der buntdekorierten Gaststätte des Hotel Bären, füllten diese zugleich und legten erstmal mit einem Bretzelsegen mit nachfolgender Schunkelrunde los. Spätestens jetzt war jeder warm geworden, um sich im nachfolgen den Programm die Tränen in die Augen zu lachen, denn was unter Leitung von Beate Moosmann und Christine Schondelmaier kreiert worden war, begeisterte Groß und klein.
Das Programm war eine kurzweilige und saulustige Mischung aus Sketchen, Büttenreden und Gesangseinlagen, getragen von Mitgliedern aller Altersklassen. Angefangen vom Mädchenchor-Trio, das es nicht erwarten konnte , am Sonntag mit dem Schatz in See zu stechen, vorausgesetzt der Wind stünde günstig. Doch bei dem strahlenden Lächeln und einer traumhaften Choreografie wird sich selbst Petrus gnädig zeigen. Die Jungs konnten es sich nicht verkneifen, mit ihrer Römersatire Schrambergs fast schon >>imperialistische<< Eingemeindungspolitik ins kritische Licht zu rücken. Die Damen des Frauenchors hingegen zeigten sich als verkannte Modedesignerinnen und präsentierten eine witzige und kreative Hutkollektion höchster Alltagstauglichkeit. Von Blechbüchsen bis zu Kaffeewärmern wurde alles verwendet; definitiv ein neue Definition des >>Used-Looks<<.
Der junge und fetzige Confetti-Chor versuchte sich im Reimgesang, um Chordirigenten Heinrich Hoffmann die bedingungslose Wertschätzung seiner Atem- und Lockerungsübungen unter Beweis zu stellen und diese gleich in Wort und Ton in die Tat umzusetzen.
Den Nerv der Zeit traf schließlich die Agentur für Arbeit-Parodie, die trotz Reaktvierungsversuchen Arnhold Budicks Tauglichkeit als Bankangestellter stark in Frage stellte. Dennoch konnte allen der Lebenssinn in Form einer passenden Arbeitsstelle zurückgeben werden - sei es als Koch, Neurologe oder >>MoulinRouge<<-Ersatztänzerin.
Mit viel Singsang und fast endlosen Polonaisen feierten die Frohsinnler bis in die Nacht und zeigten deutlich, dass für einen klassischen Fasnets-Vereinsball nicht viel mehr benötigt wird als nimmer endende gute Laune plus ein wenig Frohsinn.
So nahm man sich die Atemübungen vor
Schwarzwälder Bote Bericht vom 27.02.2006