Frohsinn-Fasnet
Närrisches Treiben in der Café-Bar-Majolika
Am Fasnetssfreitag steigt wiederum die traditionelle Frohsinn-Fasnet. Die Chorgemeinschaft Frohsinn zeigt allerlei Närrisches beim traditionellen Hausball.
Närrischer Fasnetsfreitag mit der Chorgemeinschaft Frohsinn
Traditionell veranstaltete die Chorgemeinschaft Frohsinn am Fasnetsfreitag ihren Hausball in der Café Bar Majolika in Schramberg. Zahlreiche Chorsänger und weitere Gäste wurden von der „Happy Hiasl Band“ mit dem Narrenmarsch und einer Abordnung von Hansel, Bach-Na-Fahrer und Brüele begrüßt.
Anschließend kündigte Christine Schondelmaier den ersten Programmpunkt an. Passend zur aktuell verworrenen Situation in Berlin, eröffnete Klaus Andrea den Abend mit einer politischen Rede im Stile des unvergessenen Vicco von Bülow bzw. „Loriot“. Dass durch die flammend emotionale Redeweise und nur halbsätzige Floskeln die einzelnen Standpunkte nur teilweise den Zuhörern zu vermitteln waren, tat der allgemeinen Heiterkeit keinen Abbruch.
Anschließend machte sich Vorstand Thomas Brugger so seine Gedanken über die Chorgemeinschaft und verstand es in hervorragender Weise, diese in gereimter Form darzubieten. Da wurde auch mal das aufschreckende Niesen einer Mitsängerin oder auch die Gewissenbisse der Chorleiterin nach einer von ihr (berechtigt) ausgesprochenen Rüge aufs Korn genommen.
Höchste Konzentration und Disziplin war bei einer großen Gruppe um Sabine Dieterle notwendig. Durch ausladende Gesten und in rhythmischen Versen wurde da von jedem erklärt, was er denn so außerhalb der Fasnet treibe. In einem großen Durcheinander schwang zum Beispiel ein Maler den Pinsel, predigte der Mönch mit ausladenden Armen, verteilte ein Boxer seine Haken und vollführte eine Ballerina ihre Pirouetten. Doch trotz der räumlichen Enge und der gleichzeitigen Aufführung waren alle Aktionen so perfekt aufeinander abgestimmt, dass es zu keinen Seitenhieben oder sonstigen Verletzungen gekommen ist. Das begeisterte Publikum würdigte diese Leistung durch anhaltenden Applaus.
Welche Auswirkungen der Genuß eines herzhaften Bohneneintopfes mit Speck während eines Gottesdienstes haben kann, brachte eine alte hessische Dame zu Besten. Im Laufe des fortschreitenden Verdauungsprozesses und der damit einhergehenden Gasentwicklung wurde der liturgische Ablauf doch empfindlich gestört. Schlussendlich hoffte der geplagte Organist durch die Intonation des bekannten Kirchenliedes „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, der versammelten Gemeinde Erlösung zu verschaffen.
Lokalpatriotisch ging es weiter mit dem Absingen der „Schwoba-Hymne“. Hier wurde Christine Schondelmaier musikalisch bestens unterstützt durch Joschka Fischer und Peter Kloos, die mit ihren Gitarren für den passenden „Sound“ sorgten. Auch ließen es sich die beiden nicht nehmen, in einem weiteren Stück auf die Höhen und Tiefen im Leben eines GTI-Fahrers zu verweisen.
Dass die Ereignisse seit der Bundestagswahl bis zur sich jetzt endlich abzeichnenden Regierungsbildung auch in einem emotionalen Musical abgebildet werden können, wurde von Thomas Brugger und Dominik Nagel präsentiert. Bekannte Musicalmelodien mit aktualisierter Textfassung wurden – frei nach „West Side Story“ - in einem Gesamtwerk als „Wahl-Zeit Story“ interpretiert. Die Hoffnung, dass nun endlich alles ruhiger wird, auch wenn noch Abstimmungen und Querelen von SPD und CDU im Raum stehen, setzte den Schlussakkord.
Gern gesehene Gäste bei der Frohsinn-Fasnet sind auch immer wieder die Sänger der Gregorianikschola. In quietschgrünen Froschköstümen wurden die Textzeilen des Narrenmarsches und insbesondere der „Schramberger Mädle“ gesanglich aufs Korn genommen. Das Publikum spendete gerne Applaus und war auch durch Frechheiten („Was ist grün und kann nicht singen? - Der Frosch-Sinn!“) nicht davon abzubringen.
Die Abschlussnummer wurde nach einer kurzen Umbau- und Umziehpause von Sibylle Munz und Christine Schondelmaier gemeistert. Als Menschenfresser wußten sie das städtische Angebot an verschiedenen Fleischsorten sehr zu schätzen. Nachdem einige Mitglieder des Frohsinn im großen Topf versammelt und das Feuer angezündet war, wurde der Braten durch die Zugabe von schmackhaften Zutaten wie Zwiebel, Muskatnus, Wirsing und Knoblauch appetitlich verfeinert.
Im Anschluss an das Programm ließ man den Abend mit gemütlichem Zusammensein und Tanzeinlagen stimmungsvoll ausklingen. Markus Mayer war hier als ADJ (der Alternative DJ in Vertretung des verhinderten Adrian Budick) bestens gerüstet und sorgte für die passende musikalische Atmosphäre. In dieser närrischen Verfassung kann der Frohsinn die heiße Phase der Fasnet sicherlich problemlos meistern!