Frohsinn bringt 300 Akteure auf sommerliche Kulturbühne

Schramberger Chorgemeinschaft will ihr Fest im Park ausdrücklich als Beitrag zur Integration verstanden wissen

Von Karin Schmidtke. Schramberg: Gut 300 Akteure, darunter rund 120 Frohsinnler im Alter von 14 bis 93 Jahren, beteiligen sich am Sonntag, 22. Juli, an dem internationa­len Spektakel namens »Som­merKulTour« im Park der Zei­ten. Das Fest in Zusammenar­beit mit der Villa Junghans, das thematisch an den »Markt der Kulturen« anknüpft, be­ginnt um 11 Uhr mit einer Matinee. »Die Idee schwirrte schon lange im Kopf herum. Dann beim >Markt der Kultu­ren< haben wir agiert«, erzählt Margot Haas, Sprecherin des Frauenchors, von der Idee. »Da muss man anknüpfen, hier kann man an die ausländi­schen Mitbürger 'rankom­men«, so die Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Monika Koch, die sich wertvolle Kon­takte erhofft. Gerade farbige Menschen sollten in die Chöre kommen, da sie bekanntlich sehr stimmbegabt sind, findet Arnhold Budick.

Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Chören ist sehr eng. Auch die Musikschule be­teiligt sich gerne, wenn sich so eine Gelegenheit anbietet, gibt man dort zu verstehen.

In Interviewform, die Auf­schluss über die teilnehmen­den Gruppen geben soll, wird durch das Programm geführt. Deutsche aus Russland spielen instrumentale Stücke auf Bala­laika und diatonischem Ak­kordeon, erklärt Irene Reif­schneider zu der Gruppe die aus einer musizierenden Fami­lie entstand. Vier junge Män­ner musizieren, zwei Paare sin­gen dazu, man ist gespannt auf die oft melancholisch-kraftvol­len Melodien.

Einen kaukasischen Tanz, bei dem Fahnen geschwungen werden, wollen 14 Kinder der türkischen Schule zwischen zeigen, kündigt Lehrer Ali Tekgöz an. Die Kinder wurden allesamt in Deutschland gebo­ren und fühlen sich in Schram­berg zu Hause. Zwei Musiker sorgen für Beat, Tekgöz selbst singt. Für die Bewirtung beim Fest sorgt das Team der »Villa Junghans.« Mit diesem neuen Projekt verzichtet der »Froh­sinn« gleichzeitig auf das bis­herige zweitägige Sommer­fest. Der Gewinn wird geteilt. »Musik verbindet, und der Reiz des Würstlegrillens beim Sommerfest lässt nach, da muss man Alternativen su­chen«, lacht Beisitzer Arnhold Budick.

Die »Frohsinn«-Veranstal­tung soll keine Eintagsfliege bleiben. Auch der Nachwuchs wird eingespannt. Gymnasias­ten beteiligen sich mit ver­schiedenen Beiträgen und auch die Vokalis-Chöre der Musikschule lassen sich nicht zweimal bitten.

Karl Pröbstle, stellvertreten­der Vorsitzender des »Froh­sinn« , ist gespannt wie die Atmosphäre im Park von Akteu­ren und Publikum empfunden wird und sich »Sommerfee­ling« einstellt. Pröbstle geht es darum, den Park für alle Men­schen erlebbar zu machen und ihn nicht nur gewerblich zu nutzen. Die Veranstaltung fin­det bei jedem Wetter statt. Zum Abschluss wird der Mu­sikverein Dunningen aufspie­len. Der Eintritt ist frei.

Die städtische Kulturbeauf­tragte Ingrid Rebmann be­grüßt die Aktion. Sie ist be­geistert von der Idee, auf diese Weise den Park mit Leben zu füllen. Biete sich doch eine weitere Möglichkeit zur Inte­gration verschiedener Bevöl­kerungsgruppen in der Stadt und zum kulturellen Aus­tausch.

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