Fasnet 2014
Das »Ommm« wandelt sich zum »Hoorig«, Frohsinn-Familie feiert tolle Fasnet mit vielen Höhepunkten
Von Hans Werner
Schramberg. Das war ein Programm der Spitzenklasse, mit dem die Akteure der Chorgemeinschaft Frohsinn die vielen Besucher in der Café-Bar Majolika erfreuten. Gespickt und gewürzt mit vielen Ideen und närrischem Frohsinn. Die Stimmung schlug hohe Wellen. Gäbe es ein Gerät zum Messen einer solchen Hochstimmung, es hätte kräftig ausgeschlagen. Pünktlich um 20 Uhr marschierte die Old—Hiasl-Band herein. Unter der Führung von Peter Flaig. Wuchtig erklang der Narrenmarsch, die Kleidlesträger, Schramberger Hansel, Brüele und Da-Bach-na-Fahrer zeigten sich sehr spendabel.
Erneut führte Christine Schondelmaier als »Bauer aus dem Stall« auf charmante Art durchs Programm. Ihr Song, als Interaktmusik zu den Programmnummern, geriet zu einem Ohrwurm. Volker Möller hatte, nach dem Schlager »Rock Me«, einen originellen Text gedichtet, ein Loblied auf die Frohsinn-Fasnet, bei dessen Refrain das Publikum begeistert einstimmte. »Die drei von der Mülltonne« hätte man die folgende Nummer nennen können, bei der sich Erich Maiterth, Peter Meyer und Karlheinz Pröbstle aus großen blauen Papiercontainern zum Hit der Sesamstraße »Manna, Manna« stimmlich vernehmen ließen. Es war von umwerfender Komik, wie die Köpfe der Sänger zu kurzem Gesang auftauchten und wieder verschwanden.
Zwischen den Programmpunkten fungierte in bewährter Weise Adrian Budick als Disjockey und lud mit fetzigen Melodien die Gäste zum Tanzen und Schunkeln ein.
Anja Schroth hatte eine große Einkaufstüte mitgebracht, dessen Inhalt niemand auch nur erahnen konnte. Unter der Leitung von Sabine Dieterle und Silke Haug-Groß traten mehrere Mitglieder des Confetti-Chores als Wellnessgruppe auf und glossierten den künftigen Wellness-Tempel im Krankenhaus. So wurde eine besondere Creme für Gesichtsmassage vorgestellt, aus Gelatine, Vaseline, Tintenfischtinte und Sahne einer Schwarzwaldkuh. Sie sei gut für einen Super-Teint, rieche allerdings etwas streng. Schließlich ging's um Sportarten und hier glossierte der Gesang den Berneckstrand, dessen Bademöglichkeiten naturgemäß begrenzt sein werden.
Arnhold und Adrian Budick als Sulzbacher d’Schiggele und d’Schaggele boten einen fulminanten Auftritt. Allerdings hatte der d’Schaggele diesmal als Vertreterin Helene Fischer geschickt, und erschien in blondglänzender Perücke und enganliegendem kurzem Kleid. Durch sein Outfit kam der d’Schiggele geradezu ins Schwärmen. In gelungener Parodie sang Adrian Budick die beiden Titel »Die Hölle morgen früh ist mir egal« und »Atemlos durch die Nacht«.
Erich Maiterth, zusammen mit Inge Möller, als Michel Ramstetter und Michel Hunziker, ließen zehn alte Schlagertitel wieder aufleben und starteten eine ADAC-Umfrage, allerdings unter Namensumdeutung »Allgemeiner deutscher Alt und Sopran Club«. In einer Liedcollage, wie in einem Quodlibet, grub Dominik Nagel viele Titel aus dem Confetti-Archiv aus, auf Stellagen hatte er Paper angeheftet, die er, wie in einer Präsentation von Hand aus wechselte.
Ein wahres Highlight war der Auftritt der Gregorianikschola, die als buddhistische Mönche verkleidet, ihr meditatives »Ommm...« in einen schaurigen Gesang von »Hoorig« einmünden ließ. Auf »Money, money« sangen sie über die Fasnet und bei ihrem »da Kirchebach na«, blieb kein Auge trocken.
Zum guten Schluss präsentierten Christine Schondelmaier, Sibylle Munz und Doris Möller den Sketch »Zwei Head Hunter in spezieller Mission« und thematisierten die Suche des Frohsinn nach einem neuen Dirigenten durch alle Länder der Welt und die Suche endete schließlich, wie erwartet, erfolgreich in Brasilien. Claudia Habermann verfolgte das Ganze aufmerksam. Unter dem Jubel des Publikums klang diese Nummer in einem »Karneval von Rio« aus.