Eine zeitlose Pflicht gilt es weiter zu erfüllen

Volkstrauertag auf dem Talstadt-Friedhof / Stadtachivar sieht gemeinsame Erinnerung als unverzichtbar an / Form wird sich ändern

Oberbürgermeister Thomas Herzog und Stadarchivar Carsten Kohlmann am Gefallenen-Ehrenmal. Im Hintergrund die Chorgemeinschaft Frohsinn und die Stadtmusik Foto: Ziechaus

Von Christoph Ziechaus

Schramberg. »Unsere Ver­antwortung gilt dem Frie­den unter den Menschen in unserer Stadt und in der ganzen Welt«, zitierte Cars­ten Kohlmann den Bundes­präsidenten bei seiner Ansprache zum Volkstrauer­tag.

Der Kreis der Besucher bei den Gedenkfeiern für die Op­fer von Krieg und Gewalt wer­de kleiner, stellte der Stadt­archivar beim Ehrenmal auf dem Talstädter Friedhof fest. Die Trauer um ermordete, ge­fallene und vermisste Ange­hörige habe in viele Familien hineingereicht, aber nach fast sieben Jahrzehnten seit dem Ende des zweiten Weltkriegs lebten immer weniger der per­sönlich Betroffenen. Auch an­gesichts von aktuellen Krie­gen und Gewalt in vielen Tei­len der Welt müsse »eine neue Art der Erinnerung, der Dis­kussion und der Begegnung gefunden werden, um die zeit­lose Pflicht zu erfüllen, zur Bewahrung des Friedens auf­zurufen«. Wie werde man 2014 an den Beginn des ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnern? Werde die »gemeinsa­me Erinnerung ein unver­zichtbarer Bestandteil des europäischen Integrationspro­zesses«, wie der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge erhofft? Werde dann ein Redner »insbesondere unserer französischen Partnerstadt

Hirson hier sprechen?«, um die Bedeutung der Kriege für die Menschen beider Städte in Erinnerung zu rufen. » Werden sich Schulen und Lehrer engagieren, Schüler einzelne Schicksale von Gefal­lenen in Erinnerung rufen?«, regte Kohlmann ein »Forum der Generationen« im Rah­men des gerade begonnenen Dialogs zwischen Jung und Alt an. Es gebe noch immer zu viele Anlässe für Trauer um Opfer von Hass, Gewalt und Kriegen, um »dem Volks­trauertag in unserer Stadt eine Zukunft zu geben«, sagte der Stadtarchivar, ehe er mit OB Herzog den Kranz niederleg­te. Frohsinn und Stadtmusik umrahmten die Gedenkfeier, die Fürbitte sprach Pfarrer Markus Krimmer.

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