Darsteller üben bereits auf Hochtouren
Proben beginn für »Anatevka« bei Musikschule /Halbes Jahr Vorlauf geplant/ Premiere am 16. Oktober
Schramberg. Ende Februar begannen bei der Musikschule Schramberg die Proben zum Musical »Anatevka« für Orchester, Chöre und Solisten.
Nach dem großen Erfolg von »Peter Pan« beim Toto-Lotto Musikpreis für Jugendmusiktheater tritt die Musikschule im Oktober dieses Jahres wieder mit einem Generationen übergreifenden Musical an.
»Anatevka« ist ein Klassiker der Musical-Geschichte. Wer erinnert sich nicht an den kürzlich verstorbenen Ivan Rebroff und seine Interpretation von »Wenn ich einmal reich wär«? Rebroff gehörte auch zur Erstbesetzung der französischen Version, die in Paris 1972 Premiere feierte. Der »Fiddler on the roof«, so der Originaltitel, basiert auf dem Roman »Tevje, der Milchmann«.
1964 wurde das Musical der Autoren Joseph Stein, Jerry Bock und Sheldon Harnick am Broadway uraufgeführt. Im Jahr darauf erhielt es neun Tony Awards - darunter den als bestes Musical - und nach fast achtjähriger Spielzeit erreichte es als erstes Broadway-Musical die Marke von 3000 Aufführungen. 1968 kam »Anatevka« auch nach Deutschland. Die Schramberger Musikschule feiert mit ihrer Produktion also das 40-jährige Deutschlandjubiläum.
Bis zur Premiere am 16. Oktober heißt es allerdings noch üben, üben, üben. Mehr als ein halbes Jahr Vorlauf haben die Verantwortlichen der Musikschule eingeplant, um zu proben und die mehr als 100 Beteiligten unter einen Hut zu bringen. Kurz nach der Fasnetspause haben die Musiker die Noten für ihre Instrumente erhalten und üben in kleinen Gruppen. Die Solisten trafen sich Ende Februar und auch die Arbeit der Chöre ist ganz auf das Ereignis ausgerichtet.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die jüdische Familie des Milchmanns Tevje im ukrainischen Städtchen Anatevka des Jahres 1905. Im zaristischen Russland wenige Jahre vor der Revolution bedrohen Pogrome die traditionelle Gemeinde. Doch Tevje bewahrt seinen Humor und Lebensmut und kümmert sich vornehmlich um die Verheiratung seiner drei Töchter. Deren Heiratswünsche stellen die Traditionen und Vorstellungen des Milchmanns ebenfalls in Frage. So entsteht das Bild einer Familie, die sich mit der Frage der Integration in die sie umgebende Gesellschaft auseinandersetzen muss. Ein Thema, das nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat und mit seinen realitätsnahen Charakteren und humorvollen Texten stets unterhaltsam bleibt.