Adventskonzert 1000 Sterne
Adventskonzert "Tausend Sterne" in der Stadtkirche Schramberg
Das alljährliche vorweihnachtliche Chorkonzert in der evangelischen Stadtkirche stand wieder einmal ganz im Zeichen der "1000 Sterne". Die verschiedenen Chorformationen des Frohsinn, unterstützt durch den Jugendchor der Musikschule Schramberg, begeisterten mit vielen verschiedenen und besinnlichen Adventsliedern.
Stilistische und personelle Abwechslung
In der Tradition der vorweihnachtlichen Konzerte in Schramberg darf ein kultureller Höhepunkt nicht fehlen: das Konzert "Tausend Sterne" der Chorgemeinschaft Frohsinn Schramberg. So waren Schiff und Galerie beim "Frohsinn"-Konzert – gemeinsam mit dem Jugendchor der Musikschule – unter der Gesamtleitung von Claudia Habermannin in der evangelischen Stadtkirche voll besetzt.
In ihrer Begrüßung ging Pfarrerin Martina Schlagenhauf auf den passend ausgewählten Titel "Tausend Sterne" ein. Im Advent seien die Menschen auch im Alltag von unzähligen Sternen umgeben. Sie alle erinnerten an den einen Stern, der die Weisen nach Bethlehem geführt habe.
In Gruppen im Kirchenraum verteilt stimmten die Sänger des Gesamtchors die Besucher mit "Evening Rise" ein. Mit insgesamt sieben verschiedenen Chorformationen und Instrumentalmusik von Orgel und Flöte konnte die Chorgemeinschaft ein Programm bieten, das an stilistischer und personeller Abwechslung seinesgleichen suchte. Kompositionen aus Barock, Romantik Impressionismus und Moderne standen neben Gospelsongs und weihnachtlichen Volksweisen aus aller Welt. Zum Abschluss wurden die Zuhörer in das gemeinsame Singen und Musizieren einbezogen.
Mit zwei Chören von Lorenz Maierhofer knüpfte der gemischte Chor in flüssigem Rhythmus die Verbindung zur Gegenwart. Das moderne Lied "Großstadthirten" sah in den sich auf den Straßen drängenden Menschen der Vorweihnachtszeit eine Parallele zu den Hirten, die den Weg nach Bethlehem suchen und stellte die Frage: "Wo ist die Gasse zur Krippe?" Am Klavier begleitet von der Chorleiterin, trug der gemischte Chor in einem Arrangement von B. Gulla auch das polnische Lied "Christnacht" mit ruhiger Melodieführung vor.
Auch der Männerchor brachte mit drei bekannten Titeln Weihnachtsfreude in die Kirche. Alle Arrangements stammten von der Chorleiterin. An der Orgel begleitet von Regionalkantorin Judith Kilsbach erklang in feierlicher sakraler Tonsprache und mit schöner Akzentuierung der Chor "Verleih uns Frieden" von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ausdrucksvoll und voll Ehrfurcht sangen die Männer a cappella mit sauberer Tongebung und feiner Dynamik den Satz "Heilige Nacht" von Johann Friedrich Reichardt. Mit ihrem strahlenden Klang beim ebenfalls a cappella gesungenen lateinischen Chor "Tollite Hostias" aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens vermochten die Männer auch die Weihnachtsfreude in den Herzen der Zuhörer zu entzünden.
Der Jugendchor der Musikschule Schramberg führte die Besucher mit seinen Chören in das Weihnachtserleben anderer Länder. Am Klavier begleitet von Claudia Habermann, die als Gesangslehrerin an der Musikschule die Vorbereitung des Chors übernommen hatte, ließen die jungen Stimmen den imitatorischen Satz "Chiara è la Notte" in lupenreiner Tongebung erklingen. Der Satz "Oh Moon" von A.Beck wurde von quicklebendigen Läufen des Klaviers (Kilsbach) und der Flöte (Judith Kasper) begleitet. Die schöne Mehrstimmigkeit war geprägt von weihnachtlicher Lieblichkeit.
Zwei melodische Themen wurden beim Titel "Still a Bach" von Arrangeur Jay Althouse ineinander gefügt: Mit der "Air" von J. S. Bach aus dessen Suite und dem Weihnachtslied "Still, still" gelang im Quodlibet eine wunderschöne Kombination.
Die klaren Soprane krönten den herrlichen Zusammenklang. Das temperamentvolle Klaviervorspiel von Claudia Habermann war der Auftakt zu dem lebendig gesungenen Gospel "Akekho Ofana no Jesu" aus Afrika, bei dem die Sängerinnen in Schwingung gerieten. In ihren Klatschrhythmus im Off-Beat mischte sich bald auch das Publikum.
Drei Jugendchorsängerinnen, die sich zum "Trio Emelva" (Emma Wolber, Elisa Brugger, Valerie Bantle) zusammengeschlossen haben, gaben mit zwei verschiedenen Gesängen dem alten Adventslied "Maria durch ein Dornwald ging" und "You Raise me Up" (Arrangement R. Emerson) eine Kostprobe ihres großen gesanglichen Könnens und ihres Gestaltungsvermögens. Sie wurden von Gesangslehrerin Haberland am Klavier begleitet. Die Zuhörer spürten die hervorragende Ausbildung der jungen Stimmen. Dass jede der bereits preisgekrönten Sängerinnen auch mit solistischer Souveränität auftreten kann, bewiesen sie bei beiden Chören.
Mit einem Projektchor, in dem sich mehrheitlich ehemalige Jugendchormitglieder befanden, erschien eine weitere Gesangsformation im Chorraum. Begleitet von Orgel und Flöte brachte die neue Chorgruppe in einem Satz des modernen englischen Kirchenmusikkomponisten John Rutter das englische Volkslied "Child in a Manger" in lyrischer Klanggebung zu Gehör. Von Strophe zu Strophe wurde die Begleitung und Mehrstimmigkeit reicher.
Nicht nur durch ihre bunten Schals und Tücher brachte der "Confetti Chor & More" weitere Farbtöne in das abwechslungsreiche Konzert. Auch dieser Chor brachte mit englischsprachigen Liedern neue Facetten ins Programm. Ein Hauch von Melancholie lag in dem baskischen Lied "The Angel Gabriel", das die Verkündigung an Maria zum Inhalt hatte. Dennoch war sein wiegender Rhythmus leicht und tänzerisch. Die frischen klaren Stimmen gestalteten das "Gloria" im Refrain als frohe Botschaft. Die Sehnsucht eines Menschen, Weihnachten zuhause im Kreise der Lieben zu verbringen, sprach aus dem Lied "I’ll be Home for Christmas", doch machte es beim glanzvollen Schluss die Einschränkung, Mistelzweige und Plumpudding wenigstens in den Träumen zu erleben.
Nach diesen beiden in lupenreiner Tonalität gesungenen a cappella-Chören folgte als weiterer Glanzpunkt das rhythmusbetonte flotte Nikolauslied "Mister Santa" von Pat Ballard. Sowohl die lockere Begleitung durch Judith Kilsbach als auch die fast tänzerischen Bewegungen der Dirigentin Habermann gaben dem Lied einen fröhlichen Charakter.
Gemeinsam mit den Zuhörern ließen die Chorgemeinschaft und die Instrumentalistinnen das Konzert mit den "Herbei, o ihr Gläubigen" und "Ihr Kinderlein kommet" in der Schramberger Fassung von Johann Baptist Braun erklingen.
Endlich konnte der zurückgehaltene Applaus der Zuhörer deren Begeisterung und Wertschätzung zum Ausdruck bringen.